Von der Wichtigkeit des Heus

Für Pferde ist Heu ein Grundnahrungsmittel. Sie benötigen es, um langfristig gesund zu bleiben. Wird nämlich zu wenig Heu gefüttert, kann es zu Magengeschwüren oder anderen gesundheitlichen Problemen kommen.

Als einer der Grundpfeiler für richtige Ernährung bei Pferden ist Heu sehr wichtig für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Sogar die Rittigkeit beeinflusst es. Dennoch wird Heu häufig in seiner Bedeutung unterschätzt.

Als Pflanzenfresser sind Pferde auf faserreiche Futtermittel angewiesen. Darunter fallen Heu, Stroh, Gras und Silage. Nun, man muss kein Einstein sein, um zu bemerken, dass diese Futtermittel in Aussehen, Griffigkeit, Geruch und Feuchtigkeit komplett verschieden sind. So ist es nicht verwunderlich, dass auch das Verdauungssystem der Pferde jeweils anders reagiert.

Abgesehen von Gras ist qualitativ hochwertiges, blattreiches Wiesenheu für die Tiere am besten. Ohne ausreichende Heuversorgung steigt die Anfälligkeit für Krankheiten wie z. B. Durchfall oder verschiedene Arten von Choliken. Außerdem kann die Rittigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden. Viele vermeintliche Rückenprobleme sind nämlich häufig nur die Folge von Darmstörungen, die durch eine falsche Futterzusammensetzung hervorgerufen werden.

Warum wird dann aber nicht mehr Heu gefüttert? Dafür gibt es mehrere Gründe: Zunächst herrscht noch häufig die Meinung vor, dass Rauhfutter Rauhfutter sei und es demnach egal wäre, ob nun Heu oder Stroh gefüttert würde. Gleich mehrere Aspekte machen Heu zudem “unpraktisch”. Es ist nicht billig und muss schon bei der Ernte gekauft werden. Dafür hat es viel Volumen und benötigt eine große Lagerfläche. Zu guter Letzt ist seine Einlagerung und spätere Verteilung auch sehr arbeitsaufwändig.

Heutzutage ist gutes Heu aber gar nicht einfach zu bekommen. Durch die industrielle Landwirtschaft werden nämlich vor allem schnell wachsende Gräser angebaut, die in kurzer Zeit viel Volumen hervorbringen. Oft wird Dünger verwendet, um das Wachstum weiter zu steigern. Je höher Gräser allerdings wachsen, desto mehr verändert sich die Zusammensetzung der Rohfaserart der Gräser. Diese bestehen hauptsächlich aus Zellulose. Je länger und damit zäher die Halme aber werden, desto mehr Lignin, das ist eine Holzrohfaser, enthalten sie. Pferde können Lignin nur schlecht verarbeiten. Der Energiegehalt des Heus ist dadurch niedriger und auch die Darmflora der Pferde verändert sich, essen sie nur solches Heu. Wiederum steigt die Krankheitsanfälligkeit.

Was macht gutes Heu nun aus:

  • Es riecht gut - angenehm, aromatisch, typisch nach Heu.

  • Frisches, richtig gelagertes Heu hat eine grüne Farbe.

  • Das richtige Heu enthält unterschiedliche Grasarten, eine Hälfte sollte aus Stengeln, die andere aus Blättern bestehen.

  • Beim Befühlen spürt man die Struktur des Heus und, dass es fest ist.

  • Gutes Heu trotz Einsatz von Düngemittel erhält man, wenn es zur Mitte bzw. gegen Ende der Blüte geerntet wird. Erkennen lässt sich das an den Blütenständen.

  • Das richtige Heu enthält keine Staub-, Schimmel- oder Erdanteile.

Tipp: Soll Kraftfutter gefüttert werden, sollte immer mindestens eine Stunde vorher Heu gegeben werden. Durch vermehrte Speichelproduktion wird das Kraftfutter im Magen aufgelockert, was die Verdauung erleichtert und eine vermehrte Säurebildung unterbindet. So wird auch die Wahrscheinlichkeit von Magengeschwüren verringert.